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das
fragt Phaedra auch - jeden tag ... "world gone wrong", sagt Bob Dylan,
den ich hier nicht vorstellen muß ...
Phaedra
ist zu finden im rat einer belgischen stadt, in div. magazinen, u.a. dem
"Spiegel". sie wird uns begleiten auf diesen seiten ... als maskotchen,
muse, führerin ... wie auch immer ...
als
vorwort / einleitung einige Qrt-zitate:
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Support
your local serial killer - be a good victim. |
Das
Gute ist in seiner Scheinheiligkeit, Verlogenheit und Geschmacklosigkeit
nicht mehr zu überbieten. Jemandem in einer Diskussion recht zu geben,
bedeutet schon, ihn übers Ohr zu hauen und in eine Falle zu locken;
abgesehen davon verbreitet es nur Langeweile. Die heitere Harmonie von
erfolgreichen Abrüstungsverhandlungen ist der Gipfel der Frechheit,
eine Verhöhnung ganzer Völker. Es stellt sich nämlich die
Frage, warum es plötzlich so einfach geht. Umgekehrt sind die Verständigungsgespräche,
die mit den Minderheiten vermitteln sollen, einfach lächerlich. Man
spricht über die Probleme von Negern, Schwulen und Behinderten und
diskriminiert sie dadurch mehr, als einfach den Mund zu halten und einem
durchschnittlichen Rassismus zu frönen. Es reicht nicht, den Minderheiten
damit den Finger auf die Wunde zu legen, man muß sie mit dem Mitleidsgeschwätz
auch noch verhohnepipeln. Und, um noch eine dritte Variante zu erwähnen,
was gibt es Langweiligeres als ein Pärchen, das sich in zärtlichem
Einverständnis gegenseitig mit Liebeserklärungen füttert. |
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Wenn
wir in einer Welt leben würden, die von Kriegen zerrüttet wäre,
in der die Krüppel in Leprahöhlen verrecken, die Neger an den
Laternen aufgeknüpft werden und die Liebe polizeilich verboten ist,
nun, in einer solchen Welt muß der liebe Gott auch gut sein. Er ist
dann auch gut, weil dann so gesprochen wird. Heute dagegen muß der
Teufel den Guten spielen, weil das die eigentliche Heuchelei ist. |
Da
wir heute in einer Gesellschaft leben, die ihre Mitglieder zunehmend in
infantiler Unmündigkeit hält, kann dieses Erwachsenwerden nichts
anderes bedeuten, als zu versuchen, den bürgerlichen Zombifikationsstrategien
zu entgehen. Aber diese nachbürgerliche Mündigkeit ist nicht
mehr die der Aufklärung, sondern die rekursive Neudefinition des archaischen
Todestausches. |
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Das
Gute und das Böse überhaupt, wie das Wahre und die Lüge,
das Schöne und das Häßliche, ja sogar die Existenz und
das Nichts, sie alle werden erst dann verschwinden, wenn endgültig
alle das Maul halten. Dann könnte auch der liebe Gott seinen Hut nehmen. |
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Qrt: Tekknologic Tekknowledge Tekgnosis. Ein Theoriemix, Merve Verlag,
Berlin 1999.
der "roman" verfolgt das ziel : in einzelnen (zumeist
voneinander unabhängigen) kapiteln ein klein wenig licht ins dunkel
zu bringen. die gegenstände sind die gegenstände der ästhetischen
wahrnehmung, zumeist der literatur, aber auch : bild & ton. der "roman"
befindet sich in ständiger veränderung. |
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