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Es ist offenbar nötig, zu sagen, daß ich keine Methoden
anwende und keine Meinung habe zu Wörtern wie Form, Inhalt, Struktur,
etc. Es wäre ein radikales Mißverständnis, in meinen Kritiken
die Niederschrift meiner Meinung über Film oder sonstwas zu sehen.
Ein Film ist ein Pflug, mit dem ich mich umgrabe - die Kritik das Protokoll
einer Begegnung. Ich halte es für die modernste Form der Ausbeutung,
für oder gegen etwas zu schreiben, und sich bei irgendwelchen Ideen
hintanzuhängen als Gegner oder Anhänger.
(...) Kritik ist: ... man sieht die Dinge an. Man fährt mit einem Auto, beißt in Äpfel und Silberdollars. Kritik an Filmen ist: ... ich sehe ... ich sehe nicht ... Später wird es schwieriger. Gedanken werden ausprobiert, umgedreht. Die Sprache stellt Fallen. Man tut etwas, um sich zu vergewissern, daß man recht hat, aber man hat es getan, um zu sehen, daß man unrecht hatte. Um zu ... die Wörter ändern ihren Sinn und zerbrechen den, der ein positivistisches Gebäude aus ihnen erstellen will. Kritik ist: Schreiben, wenn man Journalist ist, Filmen, wenn man Regisseur ist. (...) Man müßte Kritiken schreiben können, die nicht einen Film sich als Objekt vornehmen wie ein Dokumentarfilm sein Thema, sondern ihn fortsetzen mit anderen Mitteln: wie ein Spielfilm die Dinge verwendet, die vorhanden sind, um etwas eigenes aus ihnen zu machen. (...) (Herbert Linder in »Filmkritik«, April 1967)
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„Where´s
that joint?"
Die Filme von Apollo 10 vom Mond waren phantastisch schön. Die Filme von Apollo 11 werden noch schöner sein. Vielleicht wird man sich die Filme von Apollo 12 in Super 8 oder auf Magnetbändern kaufen können. Vorerst gibt es nur die Soft Machine (Command/Probe CPLP 4500) und die Led Zeppelin (Atlantic SD 8216) und die Blue Cheer New! Improved (Philips PHS 600-305). Und Joints. Und Trips. (Wim Wenders, 1969)
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